Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Lilly Hiatt: Walking Proof (Review)

Artist:

Lilly Hiatt

Lilly Hiatt: Walking Proof
Album:

Walking Proof

Medium: CD/Download
Stil:

Americana / Folk / Singer-Songwriter

Label: New West Records / PIAS-Rough Trade
Spieldauer: 37:21
Erschienen: 27.03.2020
Website: [Link]

Allen Classic-Rockern, zu denen es noch nicht vorgedrungen sein sollte: LILLY HIATT ist die Tochter des ikonischen Komponisten und Blues-Performers John Hiatt, in dessen Sog natürlich auch sie Musik macht. Mit "Walking Proof" tritt sie sozusagen - um Bezug auf den Titel zu nehmen -den lebenden Beweis dafür an, dass sie nicht nur das Schaffen ihres Vaters, sondern praktisch das gesamte Spektrum von Americana, so wie wir das Genre heute begreifen - tief verinnerlicht hat.

Das für die Platte gesichtete Songmaterial spannt einen Bogen von melancholischem Country wie dem eröffnenden 'Rae', das auch wegen Lillys Stimme an die ältere Emmylou Harris erinnert, über tänzerischen, freilich handgemachten Pop ('Little Believer') und satten Orgel Rock, den man nach dem gewaltigen 'P Town' auch in Form des zurückhaltenderen 'Some Kind Of Drug' und von 'Never Play Guitar' (lässt an so etwas wie eine feminine Variante von Tom Petty & The Heartbreakers denken) geboten wird, bis zur minimalistisch pulsierenden Ballade 'Scream' am Ende, die abermals eine ähnliche Atmosphäre verbreitet wie Harris' Meisterwerk "Wrecking Ball"

Die Single 'Brightest Star' fungiert inklusive eines beeindruckenden Videoclips zwar als Aufhänger des Albums, ist aber beileibe nicht die stärkste Nummer im Aufgebot. Passend zur demonstrierten Vielfalt lässt sich die Produktion des ehemaligen Cage-The-Elephant-Gitarristen Lincoln Parish weder auf der Vintage-Schiene noch als Versuch verstehen, der aalglatten Nashville Klangästhetik nachzueifern, und ist im Vergleich zum bereits facettenreichen Vorgänger "Trinity Lane" (2017) deutlich angemessener

Übrigens: Herr Papa macht sich zum ersten Mal auf einer Veröffentlichung seiner Tochter bemerkbar, und zwar im Song 'Some Kind Of Drug', nachdem sich die beiden für eine Single zum 2019er Record Store Day gegenseitig coverten. Ebenfalls als Gäste zu hören sind Amanda Shires und Aaron Lee Tasjan, doch die Hauptattraktion bleibt Lilly selbst.

FAZIT: LILLY HIATT bewährt sich mit ihrem neuen Album vielleicht endgültig als Singer-Songwriterin, aber auch gestandene Sechssaiten-Hexerin. Die erfahrene und dabei noch gar nicht so alte Dame aus dem US-Bundesstaat Tennessee hat die dunkelsten Momente ihres Privatlebens zu einem bunten Liederstrauß geschnürt, der Americana-Fans in den kommenden Monaten (und darüber hinaus) an die Anlage fesseln dürfte.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2653x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Rae
  • P Town
  • Little Believer
  • Some Kind Of Drug
  • Candy Lunch
  • Walking Proof
  • Drawl
  • Brightest Star
  • Never Play Guitar
  • Move
  • Scream

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!